Der "normale" PC besitzt zumeist zwei serielle Schnittstellen On-Board oder aber auf einer Interface-Karte. Wer seinen PC (selber) aufgerüstet hat und im Anschluß daran z.B. seine Maus nicht mehr benutzen kann, ist wahrscheinlich wieder Murphy's Gesetz aufgesessen, denn es gibt (leider) zwei Standards bei der Pfostenleistenbelegung auf den Motherboards (bzw. Interface-Karten):
Ein Adapter-Standard hält sich an die 1-zu-1-Verkabelung, d.h. Pin 1 des Pfostensteckers ist mit Pin 1des Sub-D-Steckers verbunden, Pin 2 mit Pin 2 usw.
Bei dieser Verkabelungsart befindet sich der Masse-Anschluß (SG) am Anschluß 5 der Pfostenreihe (weshalb man hier vereinfacht vom "Pin 5-Typ" spechen kann). Dieser Typ ist auch (nach meiner Erfahrung wohlgemerkt) der häufiger benutzte.
Der andere Adapter-Standard (z.B. von ASUS verwendet) macht es sich einfacher und verwendet (fast) ausschließlich die Schneid-Klemm-Technik auf beiden Seiten.
Dadurch ist die Verbindung jetzt zwar "gerade", aber durch die unterschiedliche Zählweise von Pfostenleiste und Sub-D-Stecker ist dies keine1-zu-1-Verkabelung mehr (hier spricht man dann vereinfacht vom "Pin 9-Typ", d.h. Masse (SG) ist am Pin 9 der Pfostenleiste).
Pin 5-Typ | Pin 9-Typ | |
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Der Masseanschluß läßt sich in einigen Fällen ohne Messung feststellen, da er (meist) einen etwas dickeren Leiterzug darstellt. Auf Motherboards geht es z.T. sehr gedrängt zu, so daß man um eine Messung eventuell nicht drum herum kommt (die Methode des unbekümmerten Probierens ist auch möglich, jedoch ist sie nicht ganz ohne Probleme durch die vertauschten Signale, so das z.B. die Maus nicht mehr funktioniert). Zum Messen braucht man ein Ohm-Meter (Multi-Meter) und etwas Meßerfahrung. Gemessen wird Pin 5 und Pin 9 gegen Masse. Der "richtige" Masse-Anschluß sollte einen Widerstand von (ideal) 0 Ohm haben.
Hier noch das Schaltbild eines 25-zu-9-Sub-D-Adapter, wie er manchmal für COM2 benötigt wird und die Bedeutung der Signale:
25-zu-9-Adapter | ||||||||||||||||||||||||||
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Das an der seriellen Schnittstelle (Reference Standard RS232C) angeschlossene Kabel kann übrigens einige 100m lang sein, vorausgesetzt es wird ein qualitativ hochwertiges Kabel eingesetzt. Die Länge ist durch den hohen Störabstand möglich, da beim Senden ein Pegel von +/-15V (im PC zwar nur +/-12V, aber dennoch immer noch hoch genug) verwendet wird und ein sicherer Empfang immer noch bei +/-3V gegeben ist.
Auf modernen Motherboards sind die für die seriellen Schnittstellen zuständigen UART-Bausteine (UART - Universal Asynchronous Receiver Transmitter) meist schon im ChipSet untergebracht. Wer mit der RS232C-Schnittstelle experimentieren will oder aber noch zusätzliche COM-Ports benötigt, kommt um eine zusätzliche Einsteckkarte nicht drumherum. Einfachere Typen enthalten neben einer parallelen auch noch zwei serielle Schnittstellen-Ports. Diese müssen unbedingt noch umkonfiguriert werden (COM3/4) da sonst im System nichts mehr so funktioniert, wie es soll. Da auf diesen Steckkarten die UART-Bausteine meist einzeln enthalten sind (meist zumindest einer sogar gesockelt), sollte man wissen welche Typen es gibt. Hier eine kleine Aufstellung über erhältliche UART-Chips:
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Die Pegelwandlung TTL-auf-RS232C-Pegel geschah ursprünglich durch die Treiberbausteine vom Typ 1488 (Transmitter) bzw. 1489 (Receiver) manchmal auch MAX232 (Transceiver und Receiver). Bei den meisten Schnittstellenkarten ist ein serieller UART-Baustein mit dem parallelen Baustein in einem Chip integriert: 86C451 mit einer 16C450er-UART und 86C551 mit einer 16C550er-UART.
Bei modernen Chipsets sind die Treiberbausteine häufig auch schon integriert, was eine Reparatur so gut wie aussichtslos macht.
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